Gartenkunst als Städtebau – zur fast vergessenen Vorgeschichte urbaner Landschaftsarchitektur
Als der Architekturhistoriker Siegfried Giedion seine bald zum Klassikers gewordenen Studie „Space, Time and Architecure“ (Erstausgabe 1941) veröffentlichte, nutzte er das Buchcover, um gebührend auf die damals wie heute gern unterschlagene Vorgeschichte der Moderne aufmerksam zu machen. Er wählte dafür ein modernes Highway-Kreuz, das schräg eine Vogelperspektive des Schlossparks von Versailles überblendet. Giedion brachte damit visuell auf den Punkt, dass die Moderne nicht voraussetzungslos war. Dasselbe kann man von urbaner Landschaftsarchitektur und Städtebau im Besonderen sagen: Beide besitzen Vorläufer und in ganz erheblichem Maße verdanken sich ihre Modelle der frühneuzeitlichen Gartenkunst. Der Vortrag fragt nach konkreten Vorbildern, wie etwa den Boulevards, stellt bedeutende Leistungen des Städtebaus vor, die von Gartenkünstler stammen und nimmt das Miteinander von Gartenkunst und Städtebau in den Blick. Auch Rückwirkungen kommen zur Sprache, etwa, wenn die Stadtentwicklung um 1900 ältere architektonische Gartenformen adaptiert.
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Für mehr Informationen siehe Studium Generale 2025.