Wir laden wir Sie herzlich zu Inhabited Dissonance. Bolzano-Bozen 1922-2024, einer Reihe von drei öffentlichen Seminaren, die von der Arbeitsgruppe des interdisziplinären Forschungsprojekts „Bozen, faschistisches Erbe kuratieren. Ein nachhaltiger Ansatz zu den dissonanten Relikten einer Stadt“ organisiert wurden, ein. Die Seminare finden am 5., 6. und 7. Juni 2024, jeweils von 18:30 bis 20:00 Uhr, auf dem Campus der Freien Universität Bozen statt.
Das Projekt
„Bozen, faschistisches Erbe kuratieren. Ein nachhaltiger Ansatz zu den dissonanten Relikten einer Stadt“ ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt der Fakultät für Design und Kunst der Freien Universität Bozen unter der Leitung von Prof. Roberto Gigliotti in Zusammenarbeit mit dem Historiker Prof. Andrea Di Michele (Fakultät für Erziehungswissenschaften) und Dr. Waltraud Kofler Engl, Direktorin der Plattform für Kulturerbe und Kulturproduktion an der Fakultät für Design und Künste. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit Lungomare und BAU - Institut für zeitgenössische Kunst und Ökologie sowie mit Prof. Dr. Andres Lepik, Direktor des Architekturmuseums und Inhaber des Lehrstuhls für Architekturgeschichte und kuratorische Praxis an der Technischen Universität München, entwickelt. Zur Arbeitsgruppe gehören zudem die Kunsthistorikerin und Projektkoordinatorin Dr. Elisabetta Rattalino, die Architekturhistorikerin Dr. Gaia Piccarolo, der Visual Designer Dr. Gianluca Camillini und der Architekturkritiker Dr. Davide Tommaso Ferrando. Das Projekt untersucht Ausstellungsstrategien und kuratorische Methoden, mit denen die faschistische Architektur in der komplexen Stadtgeschichte Bozens kritisch untersucht werden kann. Die Forschungsergebnisse werden, unterstützt von der Stadt Bozen und der Autonomen Provinz Bozen, im April 2025 in einer Ausstellung in der Stadtgalerie Bozen und an ausgewählten öffentlichen Orten präsentiert.
Das Seminar
Inhabited Dissonance. Bolzano-Bozen 1922-2024 ist die erste öffentliche Veranstaltung im Rahmen des Forschungsprojektes. Es handelt sich um einen Zyklus von öffentlichen Seminaren, die darauf abzielen, kritische Ansätze zur Untersuchung und Neubestimmung der architektonischen und landschaftsbezogenen Spuren des Faschismus in Italien zu fördern, wobei der Schwerpunkt auf Themenbereichen liegt, die für die Stadt Bozen relevant sind. Um den Dialog zwischen historischer Forschung und künstlerischen Methoden zu fördern nehmen an jeder Veranstaltung ein*e Wissenschaftler*in und ein*e Künstler*in teil. Dieser interdisziplinäre Ansatz soll den Austausch zwischen Expert*innen, deren Studien sich mit den materiellen und visuellen Spuren befassen, die in Archiven, Museumssammlungen und öffentlichen Räumen aufbewahrt werden, und Kunstschaffenden, die sich in ihrer Arbeit mit denselben Materialien und Kontexten auseinandersetzen, fördern und beabsichtigt die Entwicklung neuer Perspektiven und kritischer Interventionen mit dem Ziel, schwierige und kontroverse historische Monumente und Momente zu vermitteln, zu verstehen und neu zu bewerten. Weitere Informationen zum Programm des Begegnungszyklus finden Sie im Anhang.
5. Juni 2024, 18:30 - 20:00 Uhr, Hörsaal D1.01: Über Faschismus, Natur und Boden (in englischer Sprache).
Dr. Roberta Biasillo (Universität Utrecht), Umwelthistorikerin und Autorin von Una storia ambientale delle paludi pontine (Viella, 2023), und die Künstlerin Ela Spalding, - Spalding hat eine künstlerische Methodik (SUELO) um das Konzept, die Metapher und die Materialität des Bodens entwickelt - werden sich mit der Ideologie des Bodens auseinandersetzen.
6. Juni 2024, 18:30 - 20:00 Uhr, Hörsaal D 1.02: Denkmäler und öffentlicher Raum (deutsche und italienische Übersetzung verfügbar).
Im Mittelpunkt des Seminars steht die Beziehung zwischen Denkmälern und öffentlichem Raum. Ausgehend von den Überlegungen in ihrem jüngsten Buch (A Difficult Heritage. The Afterlives of Fascist-Era Art and Architecture, 2023), wird sich die Kunsthistorikerin Dr. Carmen Belmonte (Università Roma Tre / Bibliotheca Hertziana) mit den Spuren der Kunst des italienischen Kolonialismus und den Praktiken der Neubewertung dieses Erbes beschäftigen. Der Wiener Künstler Eduard Freudmann spricht über seine partizipatorischen Kunstinterventionen an umstrittenen Denkmälern.
7. Juni 2024, 18:30 - 20:00 Uhr, HD1.02: Antike Simulacra und Erinnerungskonflikte: Faschismus und Geschichte (italienisch, deutsche Übersetzung verfügbar).
Diese Sektion untersucht die Beziehung zwischen historischer Erzählung, politischer Mythologie und Denkmälern im Rahmen eines Vortrags der Faschismus-Historikerin Dr. Paola Salvatori (Scuola Normale Superiore), Herausgeberin des Bandes Il fascismo e la storia (Edizioni della Normale, 2022). Dr. Salvatori wird mit dem Künstler Stefano Graziani diskutieren, der für seine fotografischen Studien am Schnittpunkt von Architektur und Archivforschung bekannt ist.
Wir würden uns freuen Sie bei einer dieser Gelegenheiten begrüßen zu dürfen.
05 Jun 2024
DE/IT